Claudia von Claudias Welt ist Patin der Bloggeraktion der Ü30Blogger & friends für September mit dem Motto "Zitate die inspirieren und motivieren".
Wie bei jedem Thema können auch hier die Meinungen unterschiedlich sein. Und entweder man kann sich für Zitate erwärmen und begeistern oder eben nicht. Daher passt dieses gleich gut als Einstieg:
"Denn an sich ist nichts weder gut noch schlimm, das Denken macht es erst dazu" (William Shakespeare, Hamlet)
Meine Passion für Zitate habe ich vor vielen Jahren aus einem weniger angenehmen Anlass entdeckt. In einer sorgenvollen Zeit mit vielen Rückschlägen und Ärgernissen war ich in einer Buchhandlung. Die Dame dort hat mir ein Buch empfohlen, das mich sowohl inspiriert als auch motiviert hat. Ja eigentlich hat es nach und nach meine damalige Weltsicht auf den Kopf gestellt und mich dabei unterstützt, die schönen Dingen im Leben (wieder) mehr in den Fokus zu rücken. Das Buch habe ich noch heute. Allein der Titel klingt schon sehr vielversprechend. Es heißt "Sorge dich nicht - lebe!" (Werbung) und genau so ist es. Statt uns ständig Gedanken über Dinge zu machen, die wahrscheinlich nie eintreten, ist es viel sinnvoller den gegenwärtigen Augenblick zu genießen. So einige "Aha Erlebnisse" aus dem Buch waren daher auch in den letzten Wochen, in denen einfach vieles nicht so lief wie geplant, eine gute Unterstützung. Hier als Beispiel ein Zitat aus dem Buch:
"Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus" (R. Becker)
Sorge dich nicht - lebe! (Foto © U. Smigalski) |
Eigentlich habe ich Zitate bereits in meiner Kindheit kennengelernt. Denn ein Poesiealbum hatte zu der Zeit jedes Mädchen. Meine damalige Klassenlehrerin hat mir damals folgendes mit auf den Weg gegeben:
"Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse alles, was du sagst" (Matthias Claudius)
Doch nicht alle Lebensweisheiten, die einem als junger Mensch so aufgetischt wurden, waren nur von inspirierendem Charakter. Im Grundschulalter hatte ich Freude daran, Schlager nachzupfeifen. Darauf durfte ich mir von einer Tante dann mal folgendes anhören:
"Mädchen die pfeifen und Hähnen die krähen, denen sollte man beizeiten den Hals umdrehen"
Mein Hals wurde zwar nicht umgedreht, meine Motivation zu pfeifen war allerdings insbesondere in Gegenwart der Tante dahin. Auf jeden Fall habe ich mich lange Zeit gefragt, warum eigentlich nur Mädchen die pfeifen der Hals umgedreht werden soll. In einer gleichberechtigten Gesellschaft sollte doch gleiches Recht für alle gelten 😉.
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Für die meisten ist das Leben keine konstante Gerade sondern etwas das sich mathematisch wahrscheinlich wellenförmig darstellen würde. Wenn mal wieder ein Tief angesagt ist und alles Grau in Grau erscheint, dann ist zumindest folgendes Zitat ein Lichtblick für mich:
"Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden" (Mark Twain)
Foto © U. Smigalski |
Auf jeden Fall gilt bei Zitaten, genauso wie bei vielen anderen schriftlich niedergelegten Dingen im Leben:
"In der Kürze liegt die Würze"
Eine schöne Zusammenfassung wunderbarer Klassiker. Aus meinem Poesiealbum erinnere ich mich noch an den Spruch meines Deutschlehrers (der Ärmste musste ja Hunderte von Poesielaben bereichern, daher wurden seine Zitate zunehmend kürzer und die Handschrift unleserlicher), der einen schwungvollen Krakel mit "Carpe diem" in mein Album schrieb.
AntwortenLöschenDamals war ich ein bißchen beleidigt, dass ihm nichts Besseres eingefallen war, heute denke ich grinsend, dass er seinem eigenen Leitspruch selbst von Herzen gefolgt ist.
Herzlich grüßt Dich Edna Mo
Als Lehrer war es damals bestimmt nicht so einfach für die vielen Poesiealben einen passenden Spruch zu finden liebe Edna Mo. Eigenartigerweise erinnere ich mich noch immer an den Spruch meiner Lehrerin obwohl das Poesiealbum als solches schon ewig irgendwo verschollen ist :). Herzliche Grüße Ursula
LöschenJa huch! Das mit dem pfeifen hätte mir ja auch schwer zu Verhängnis werden können schon in meinem Leben! War mir noch nie zu vor unter gekommen dieser Spruch. Solche „Zitate“ mag ich übrigens gar nicht, die einem ein schlechtes Gefühl geben, die Kinder nicht Kind sein lassen. Dann lieber zurück zu allem motivierenden. Sorge kenn ich gerade viel zu gut, das Leben wird dadurch leider überschattet. Aber leben tu ich weiterhin. So gut ich kann.
AntwortenLöschenAlles liebe für dich Ela
Die Tante war in ihrer Art zwar manchmal etwas burschikos, ansonsten aber eine ganz liebe Person liebe Ela. Ich glaube sogar, das sie selbst gerne gepfiffen hat. Die Zeiten damals waren etwas anders gestrickt als heute und es gab eine Menge Dinge, die sich für "anständige" Mädchen nicht schickten. Glücklicherweise ist das heute ganz anders und wird längst nicht mehr so streng gesehen. Wie heißt es so bezeichnend: "Jeder hat sein Päckchen zu tragen." Gerade deshalb ist "leben" so wichtig. Denn das Leben ist kostbar und wir haben nur dieses eine. Alles liebe auch für dich Ursula
LöschenIch kenne das Zitat mit den pfeifenden Mädchen auch noch - krass! Zum Glück sterben solche Sprüche aus, kann ich da nur sagen. Das geht ja schon in Richtung "Struwwelpeter", ganz schlimm.
AntwortenLöschenDu hast Dir viel Mühe gemacht, die ganzen "Klassiker" mal zusammenzufassen, Danke dafür. Mir geht's eher so, dass ich ein Zitat nicht zu oft hören darf... denn dann gruselt's mich irgendwie... ;-))
Liebe Grüße, Maren
Die Zeiten früher waren eben einfach anders liebe Maren. Es gab ja mehrere solcher "Holzhammersprüche". Die Unterschiede in der Erziehung von Jungen und Mädchen waren auch noch viel gravierender als das heute ist. Glücklicherweise hat sich da in 5 Jahrzehnten sehr viel getan und es darf inzwischen jeder pfeifen soviel er oder sie möchte. Aus meiner Sicht können manche Zitate auch eine Zeit lang begleitende Wegweiser sein. Ob jemand mit Zitaten überhaupt etwas anfangen kann, ist sicher Geschmackssache. Liebe Grüße Ursula
LöschenIch kenne auch das mit den pfeifenden Mädchen und habe damals aus Trotz weiter gepfiffen ;-) Das Zitat:"Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden." hing an unserer Küchentür als meine Kinder in der Pubertät waren.
AntwortenLöschenSchönen Sonntag.
Liebe Grüße Bo
Das Gelassenheitszitat an der Küchentüre bei pubertierenden Kindern kann ich sehr gut nachvollziehen liebe Bo. Die Meinungen wie sich ein anständiges Mädchen zu verhalten hat, waren früher schon etwas schräg. Gut das sich da mit den Jahren so einiges getan hat. Liebe Grüße Ursula
Löschen:-) Das Sprüchlein Deiner Tante war aber gar nicht nett!
AntwortenLöschenIch hätte sie als Kind mit soooo großen Augen angeschaut und wäre wohl tief gekränkt gewesen.
Im Poesie-Album Zeitalter war ich auch immer ganz gespannt darauf, was mir hinein geschrieben wurde und wie viel Mühe sich jemand gemacht hat. War irgendwie wertvoller, als ein Kommentar bei FB ;-)
Schönen Abend und liebe Grüße
Claudia :-)
Die Zeiten waren damals einfach manchmal nicht nett liebe Claudia. Insbesondere dahingehend wie sich speziell Mädchen gefälligst zu benehmen hatten. Die Mütter und Tanten haben einfach nur das wiedergegeben, was sie selbst seit ihrer Jugend eingetrichtert bekommen haben. Naja, die Kommentare bei FB sind ja auch nicht alle immer nur nett. Ein Shitstorm aus heiterem Himmel ist sicher viel schlimmer als das Sprüchlein meiner Tante ;). Liebe Grüße Ursula
Löschen"Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus" (R. Becker)
AntwortenLöschenDen Spruch hat mir mein Englischlehrer in der 6. Klasse ins Poesiealbum geschrieben. Der selbe Lehrer, der meinen Sohn 32!!! Jahre später fragte, "Dinius, Dinius.... sagen Sie mal, war Ihre Schwester hier auch an der Schule?"
Da hat mein Sohn gelacht und gesagt:"Nee, aber meine Mutter...".
Ich habe diesen Lehrer in guter Erinnerung. Aber hatte Recht. Man muss es nehmen wies kommt und das Beste draus machen.
LG Sunny
Das ist wohl so liebe Sunny. Wie sagt der Rheinländer so schön: Et kütt wie et kütt (es kommt wie es kommt). Sich mit aller Gewalt dagegen zu stemmen ändert in der Regel nichts und macht es auch nicht besser. Liebe Grüße Ursula
LöschenDer Spruch deiner Tante ist aber gemein! Pah, da hätte ich in ihrer Gegenwart vermutlich pausenlos gepfiffen...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Fran
Ein paar Jahre später hätte ich das vermutlich auch gemacht liebe Fran. In dem Alter allerdings war ich einfach nur schockiert. Die Tante hat nämlich eigentlich selbst ganz gerne mal ein Liedchen gepfiffen ;). Liebe Grüße Ursula
LöschenUi, die Tante war nicht so nett!!! ;) Aber das ist gut, dass wir heute darüber lachen können!
AntwortenLöschenAlle deine Zitate, sind mir bekannt und folgen meinem Leben schon lange, einfach so oder als "Erinnerungshilfe", wie du so toll sagst!
Zitate sind für mich nicht nur Motivation oder Inspiration, mehr als das, Zitate erzählen Geschichte von verschiedenen Völkern und Kulturen. Gibt es ein besseres Beispiel als William Shakespeare mit Hamlet?
Ganz toller Beitrag, vielen Dank!
Liebe Grüße,
Claudia
Vielen Dank für das tolle Monatsmotto liebe Claudia. Das Zitat aus Hamlet besitzt wirklich eine besondere Weisheit. Aus meiner Sicht sogar ein kultur- und völkerübergreifende. Denn ohne Interpretationen und das Denken sind die Dinge einfach wie sie sind. Gut oder schlimm/schlecht werden sie erst durch das was der Mensch in sie hinein interpretiert. So hat auch die Tante einfach "nur" das weitergegeben was ihr ein Leben lang selbst eingetrichtert worden ist :).
LöschenLiebe Grüße Ursula
Danke für die schöne Zusammenfassung :)
AntwortenLöschenIch gehe mir jetzt erstmal eine Limonade machen...
Liebe Grüße,
Kerstin
Ich hoffe die Limonade ist dir gelungen liebe Kerstin. Auf jeden Fall hätte ich gerne das Rezept :).
LöschenLiebe Grüße Ursula