Das Monatsthema für den Juni bei den Ü 30 Bloggern & Friends lautet Bloggerheimat und ich freue mich sehr mit dabei zu sein.
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Blick auf das Lechwehr, die Lechmauer und Teile der historischen Altstadt |
Heimat ist für mich nicht so ganz einfach zu definieren, denn geboren bin ich im schönen Sauerland, das Heidi ja bereits vorgestellt hat. Dort habe ich mehr als 30 Jahre gelebt, geheiratet und auch meine Söhne sind dort geboren. 1994 waren wir das erste Mal in Bayern und unter anderem auch in Landsberg am Lech, der Stadt in die ich mich sofort verliebt habe. Wer sich für historische Städte begeistern kann, versteht das bestimmt. Als wir 1995 in ein Dorf ca. 16 km von Landsberg gezogen sind, haben wir auch einen Teil unseres Lebens und viele Menschen die Erinnerungen daran mit uns teilen, im Sauerland zurück gelassen.
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Beeindruckend wie sich Historie und Moderne verbindet |
Nach einer Zwischenstation mit einer Entfernung von 6 km sind wir 2012 nach Landsberg gezogen. Der historische Stadtkern liegt im Tal und wir wohnen auf dem Berg. So gesehen nun also quasi nur noch einen Katzensprung entfernt. In einer Stadt zu leben, in der noch soviel Ursprüngliches erhalten ist, finde ich spannend und interessant.
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Das Ufer auf der anderen Seite der Lechbrücke, mit Nonnenturm und im Vordergrund an der Mauer dem Biergarten am Lech |
Doch nicht nur die historischen Gebäude machen den Charme der Stadt aus, sondern auch der Lech der durch die Stadt fließt. Landsberg ist keine Shoppingmetropole und weit entfernt von einer schnelllebigen Großstadt. Es ist eine beschauliche Kreisstadt mit einer Geschichte die fast überall sichtbar ist. Bekannt wurde die Stadt allerdings nicht durch ihre mittelalterliche Historie sondern eher dadurch das jemand der die dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte da niedergeschrieben und später auch umgesetzt hat, hier im Gefängnis war. Der wohl bekannteste wegen Steuerhinterziehung verurteilte Promi durfte ebenfalls für eine Weile dort einziehen. Das Gebäude liegt auf der anderen Seite der Stadt und daher gibt es hier keine Fotos davon.
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Ein kleines Bekleidungsgeschäft am Anfang der "Flaniermeile"... |
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...und weiter geht's auf der Hubert-von-Herkomer-Straße |
Auch eine kleine Stadt kann eine (inzwischen modernisierte) Flaniermeile haben und die beginnt in Landsberg auf der Hubert-von-Herkomer-Straße, setzt sich Richtung Georg-Hellmair-Platz über den Vorderen und Hinteren Anger fort und endet dann am Färbertor. Zumindest auf der Hubert-von-Herkomer-Straße wurde das Kopfsteinpflaster inzwischen durch eine andere Straßenpflasterung ersetzt.
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In der Chocolaterie verführen leckere Schokoladen und im Sommer vorzügliches Eis zum Kauf |
Im Sommer gibt es viele Gelegenheiten um draußen zu sitzen, was schon etwas dem südländischem Flair ähnelt. Gut erhaltene Stadtbegrenzungen und -tore sind an einigen Stellen zu finden.
Der Schmalzturm ist einer der Reste die von der Stadtbefestigung aus dem 13./14. Jahrhundert noch erhalten sind.
Das Bäckertor sieht von einer Seite anders aus als von der anderen, was man am Giebel deutlich erkennen kann. Für euch habe ich natürlich nur die Schokoladenseite fotografiert 😉.
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Flaniermeile im Vorder Anger |
Hier wurde historischen Gebäuden ein neuer Anstrich verpasst.
Der Marienbrunnen mit dem historischen Rathaus im Hintergrund. Als man die alten Holztüren vor einigen Jahren durch modernere Glastüren austauscht hat, wurde darüber noch lange diskutiert. Da Samstags Wochenmarkt ist, sind rechts im Bild Verkaufswagen zu sehen.
Cafés mit einem besonderen Charme gibt es viele in Landsberg. Das Café Käthe bei dem man im Sommer auf der Dachterrasse sitzen kann, ist eines davon.
Von der Dachterrasse des Café Käthe schaut man direkt auf den Hexenturm.
Und gleich um's Eck kommt auch schon das nächste Café. Hier erkennt man ganz gut das Kopfsteinpflaster. Mit den falschen Schuhen hat das schon so seine Tücken.
Wenn man um die nächste Ecke biegt befindet sich in einem Nebenarm des Lechs ein Wasserrad.
Landsberg war vom 14. bis 16. Jahrhundert sehr bedeutend als Umschlagplatz für den Salzhandel. Nachdem die Salzstadel an Bedeutung verloren, wurden sie zu Wohnhäusern und Geschäften umgebaut.
Wer bis zum Ende des Vorderen Angers bummelt landet beim Café Villa Rosa. Im relativ kleinen aber gemütlichen Café geht es über eine ziemlich schmale Stiege in den ersten Stock.
Auch der Georg-Hellmair-Platz hat ein Café zu bieten. Gleich daneben befindet sich die Stadtpfarrkirche.
Vor und entlang der Lechmauer werden noch viele kulinarische Dinge angeboten und bei gutem Wetter kann man seinen Eisbecher aus der Eisdiele direkt an der Lechmauer genießen.
An einer Ecke der Lechmauer ist dieses idylische Plätzchen zu finden.
Meine Fotostrecke beende ich so wie ich sie begonnen habe, mit einem Foto vom Lechwehr. Stundenlang könnte ich hüben wie drüben am Lech sitzen und einfach die Seele baumeln lassen. Der Fluss ist kraftvoll und beruhigend zugleich. Es ist ein Geschenk dort leben zu dürfen wo andere Urlaub machen und ich bin überaus dankbar dafür. Denn gefühlt ist meine Heimat derzeit hier. Ob das in 10 Jahren noch so ist, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Gibt es doch noch einige schöne Orte die mich faszinieren. So zum Beispiel das Gasteiner Tal und Valencia. Im Moment genieße ich so oft sich mir die Möglichkeit bietet, die Magie dieser wundervollen Stadt.
Schaut doch auch bei den anderen teilnehmenden Ü 30 Bloggern vorbei, um zu sehen was die aus ihrer Bloggerheimat berichten.